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Patienteninformation

Übermäßige Achsel­­schweiß­­produktion
(Hyper­hidrosis axillaris)

Die Schweißproduktion ist ein normaler Mechanismus zur Regulierung der Körpertemperatur – jeder Mensch schwitzt. Es gibt Menschen, die deutlich mehr Schweiß produzieren, als es zur Regulierung der Körpertemperatur erforderlich ist. Dies entsteht durch eine Überaktivität der ekkrinen Schweißdrüsen. Diese Drüsen sind mit dem sympathischen Nervensystem verbunden. Als Faktoren bzw. Auslöser für die übermäßige Schweißproduktion zählen z.B. Wärme und Kälte, körperliche Arbeit, Alkohol, Kaffee, Tee, Rauchen,scharfes Essen, Stress, Angst und auch starke Emotionen.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?

  • Änderung der Lebensgewohnheiten
  • Injektion von Botulinumtoxin
  • Schweißdrüsenabsaugung (Suctionscürettage)

  

Änderung der Lebensgewohnheiten

Hierzu sollten in erster Linie bekannte Auslöser wie z.B. Reduzierung von Alkohol, scharfes Würzen von Speisen vermieden werden. Es sollte die Anwendung von Antitranspirantien eingesetzt werden, oft reicht ein normaler Deo-Stift nicht aus. Auch der Abbau von Stress und starken Emotionen kann das übermäßige Schwitzen reduzieren. Empfehlenswert sind auch das Tragen von leichter Kleidung und das Senken der Raumtemperatur. Sollten diese genannten Maßnahmen nicht ausreichen, stehen weitere therapeutische Maßnahmen zur Behandlung zur Verfügung wie die Behandlung von Botulinumtoxin oder operative Maßnahmen wie die Schweißdrüsenabsaugung oder die Durchtrennung des Sympathikusnerven in Brustkorb.

 

Botulinum Injektion

Bei der Injektionsbehandlung werden ca. 50 -75 Einheiten Botulinumtoxin Typ A im Bereich der Achsenhaut über ca. 10 punktförmige Injektionsstellen je Seite verabreichet. Nach ca. 2 – 5 Tagen tritt eine deutlich geringere Schweißbildung bis auch völlige Trockenheit auf, die ca.3 Monate bis 1,5 Jahren anhalten kann. Es wurden bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet

 

Schweißdrüsenabsaugung

Die Schweißdrüsenabsaugung stellt eine weitere operative Behandlung bei übermäßiger Schweißdrüsensekretion im Achselbereich (Hyperhidrosis axillaris) dar. Ca. 1 % der Bevölkerung leidet unter der Neigung an Übermäßigem Schwitzen im Achselbereich. Bei der Schweißdrüsenabsaugung handelt es sich um einen minimal – invasiven Eingriff. Es wird zunächst das örtliche Betäubungsmittel, die sogenannte Tumeszenz-Lokalanästhesielösung, über kleine Schnitte (3 mm) ober- und unterhalb der Achselhöhle eingespritzt. Diese spezielle Lösung bewirkt zusätzlich zur Betäubung noch die Auflockerung des axillären Unterhautgewebes, in dem sich die Schweißdrüsen befinden. Dieses Gewebe wird dann mit speziell entwickelten Kanülen abgesaugt. Der Eingriff erfolgt ambulant.

 

Zur Infektionsprophylaxe muss 3 Tage ein Antibiotikum eingenommen werden. Direkt nach der Operation ist die Achselhöhle fast trocken bis auf eine Sekretion von Betäubungsmittelflüssigkeit, welches sich noch teilweise im Gewebe befindet und allmählich in den Verband läuft. Am 1. oder 2. Tag nach der Operation erfolgt die Kontrolluntersuchung und der Verbandswechsel. Es kommt gelegentlich zu kleinen Blutergüssen, vorübergehenden Gewebeverhärtungen im Achselbereich, Taubheitsgefühle der Haut und Unregelmäßigkeiten der Haut, die sich jedoch nach kurzer Zeit zurückbilden. Diese moderne Operationsmethode stellt eine sehr gute Ergänzung zu der bisherigen chirurgischen Behandlungsmethode der Hyperhidrosis axillaris dar, bei der die komplette Ausschneidung der Achselhaut erfolgt mit großen Narbenbildungen. Die Suctionscürettage bietet enorme Vorteile für die betroffenen Menschen.

 

Zur Beantwortung von weiteren Fragen, stehen ich Ihnen im individuellen Gespräch gerne zur Verfügung.